Nein sagen- aber gleich

Ein Mensch ist ernstlich zu beklagen, Der nie die Kraft hat, nein zu sagen, Obwohl er’s weiß, bei sich ganz still: Er will nicht, was man von ihm will! Nur, dass er Aufschub noch erreicht, Sagt er, er wolle sehn, vielleicht… Gemahnt nach zweifelsbittern Wochen, Dass er’s doch halb und halb versprochen, Verspricht er’s, statt es abzuschütteln, Aus lauter Feigheit zu zwei Dritteln, Um endlich, ausweglos gestellt, Als ein zur Unzeit tapfrer Held In Wut und Grobheit sich zu steigern Und das Versprochne zu verweigern. Der Mensch gilt bald bei jedermann Als hinterlistger Grobian – Und ist im Grund doch nur zu weich, Um nein zu sagen – aber gleich! Eugen Roth Wie könnte es gelingen, Nein zu sagen ohne Schuldgefühle?

Das Nein

Das Nein, das ich endlich sagen will, ist hundertmal gedacht, still formuliert, nie ausgesprochen. Es brennt mir im Magen, nimmt mir den Atem, wird zwischen meinen Zähnen zermalmt und verlässt als freundliches Ja meinen Mund. Peter Turrini Kennen Sie das auch?